Wie verwende ich Ackerschachtelhalm im Garten?
Einer meiner geliebten Helfer im Garten, aber für manche Mitgärtner*innen der absolute Horror ist der Ackerschachtelhalm.
Wenn sich dieses Kraut einmal in Deinem Garten heimisch fühlt, ist es nahezu unmöglich, es zu beseitigen.
Ähnlich wie beim Giersch hast Du jetzt zwei Möglichkeiten. Du verzweifelst daran und ärgerst Dich tagtäglich. Oder Du versuchst zumindest, Dir die tollen Eigenschaften des Ackerschachtelhalms zu Nutze zu machen.
Im Garten kannst Du den Ackerschachtelhalm als Brühe oder Tee und natürlich auch als Jauche einsetzen, um Deine Pflanzen zu stärken. Durch die enthaltene Kieselsäure kräftigt er die Pflanzen von innen heraus, indem er das Pflanzengewebe stärkt.
Ich persönlich mag Jauchen nicht so gerne verwenden, denn ich hab noch nicht rausgefunden, wie die nicht so widerlich stinken. Es wird zwar immer gesagt, dass Gesteinsmehl helfen soll. Und wenn die Jauchen fertig vergoren sind, wäre der Geruch auch weg, aber das habe ich so noch nicht festgestellt. „Das riecht dann nur 1 oder 2 Tage“ hat mir letztens eine Gärtnerin gesagt. Das möchte ich weder meiner feinen Nase, noch den Gartennachbarn zumuten. Gute Erfahrungen hab ich mit Tees gemacht.
Für einen Pflanzen-Stärkungs-Tee fülle ich einen alten Topf mit Schachtelhalmkraut voll, den ich mir bei besagter Gartennachbarin hole, denn deren Garten ist über und über voll von dem Kraut ist.
Den krautgefüllten Topf gieße ich mit Wasser auf, köchele alles eine halbe Stunde und lasse die Flüssigkeit dann im Topf über Nacht stehen.
Wenn ich genug Zeit habe, wiederhole ich die Prozedur am nächsten Tag und gieße erst am darauffolgenden Tag ab.
Mit dem ausgekochten Kraut mulche ich gerne meine Beete, denn die Erde hier in Berlin ist einfach sehr sandig und daher schnell ausgetrocknet. Mulchen hilft da ganz gut, um nicht ständig gießen zu müssen.
Den so gewonnenen Sud verdünne ich 1:10 und gieße damit z.B. meine Kürbisse, Tomaten und Zucchini. Aber auch die Rosen freuen sich über solch stärkenden Trünke.
Kann man Ackerschachtelhalm auch für Menschen verwenden?
Hier von mir ein klares JA! Die Kieselsäure im Acker-Schachtelhalm ist auch für uns Menschen nützlich. Sie stärkt auch unsere Knochen und das Bindegewebe.
Als Tee, Tinktur, als Salbe. Es gibt viele verschiedene Anwendungsmöglichkeiten. Sogar in der Küche kann das Kraut verwendet werden.
Der Schachtelhalm hält die Kieselsäure aber sehr fest, sodass auch eine Tee für uns etwas Geduld in der Zubereitung bedarf.
Die meiste Kieselsäure kannst Du dem Schachtelhalm entlocken, wenn Du ihn abends in kaltem Wasser einweichst und über Nacht stehen lässt. Morgens dann aufkochen, eine halbe Stunde köcheln lassen und dann abseihen. In einer Thermoskanne aufbewahrt, hast Du den ganzen Tag über Tee zur Verfügung. Für 1 Liter Wasser nimmst Du 5 Esslöffel getrocknetes Kraut.
Diese Trinkkur solltest über einen längeren Zeitraum machen, damit ein Effekt erzielt wird, denn die Kieselsäure lässt sich auch Zeit, um in unseren Körper zu gelangen.
Der Tee schmeckt aber erstaunlich gut, wie ich finde. Ich denke, das ist bei Kuren generell wichtig. Wenn mir ein Kraut so gar nicht schmeckt, dann mache ich auch keine Kur damit. Zumindest zu dem Zeitpunkt nicht. Gesunde Ernährung – und dazu zähle ich auch solche Kuren – sollte unbedingt schmecken. Sonst macht es ja keinen Spaß und das sollte im Vordergrund stehen. Genuss und Spaß!
Kann man Ackerschachtelhalm essen?
Wenn ich eine Kur mit Ackerschachtelhalm mache, dann verwende ich meistens den Tee, um daraus Soßen zu machen oder für Suppen.
Die Sprossen des Ackerschachtelhalm sollen wie Pilze schmecken. Sie sehen ja auch ein bisschen so aus. Bisher habe ich immer den richtigen Zeitpunkt verpasst, um das auszuprobieren. Das steht im nächsten Frühling fest auf dem Plan.
Ganz junge und frische Triebe können auch in eine Smoothie gegeben werden. Die Kieselsäure wird dann vielleicht nicht gelöst, aber die Pflanze enthält ja noch andere wertvolle Inhaltsstoffe. Probier Dich einfach aus!