Das Hirtentäschel gehört in die Familie der Kreuzblütler.
Im Frühling könnte man die Blattrosette mit den länglichen, gezahnten Blättern fast mit der Blattrosette des Löwenzahns verwechseln.
Sobald allerdings aus dieser Blattrosette der Stängel herauswächst, ist eine Verwechslung kaum mehr möglich. Wäre allerdings in der Verwendung in der Küche auch nicht gefährlich, denn beide Pflanzen sind essbar und gesund.
Für mich ist das Hirtentäschel immer wie eine kleine Wundertüte. Denn es gibt unterschiedliche Blattformen an ein und derselben Pflanze. Sind die Blätter im frühen Stadium in der Blattrosette noch denen des Löwenzahns ähnlich, so ändert sich die Blattform am Stängel. Dort sind sie wechselständig angeordnet und sehen denen des Sauerampfers ähnlich.
Am oberen Ende des Stängels finden sich dann die weißen Blüten ein. Allerdings bilden sich schon die ersten Samenstände, die Schötchen, obwohl das Kraut noch blüht. Das ist eine Besonderheit und für mich immer faszinierend. Diese Schötchen sehen auch wie die kleinen Taschen, die früher von den Hirten auf dem Feld getragen wurden. Daher der botanischen Name Capsella bursa-pastoris.
Alle Pflanzenteile sind essbar, reich an Vitaminen, Mineralstoffen und durch die feinen Senfölverbindungen leicht scharf. Diese Senföle verleihen auch die leicht antibakterielle Wirkung.
Durch die verschiedenen Inhaltsstoffe wirkt das Hirtentäschel gefäßverengend. Diese Eigenschaft, gerne in Kombination mit Frauenmantel, kann als Tee versucht werden, wenn gerade in der Perimenopause oft starke Blutungen vorkommen.
Schwangere sollten das Kraut nicht anwenden, das es eine zusammenziehende Wirkung hat.
Interessanterweise findet das Hirtentäschel in der Schulmedizin kaum Verwendung.
Allerdings wir es schon seit Generationen in der grünen Hausapotheke zur Blutstillung eingesetzt. Auch wenn die Studienlage nicht gerade üppig ist, so wird doch daran geforscht und trotz des wohl stark schwankenden Wirkstoffgehaltes der Pflanze, wurde die Wirksamkeit gegen Hämorrhoiden in kleinen Studien untermauert.
