Der Weißdorn (Crataegus) wird seit dem Altertum in der Heilkunst für die Herzgesundheit verwendet.
Dabei ist es unerheblich, ob der eingrifflige Weißdorn (Crataegus monogyna) oder der Zweigrifflige Weißdorn (Crataegus laevigata) zum Einsatz kommt.
Die Blüten, die im Frühjahr weiß leuchten, aber nicht allen Nasen schmeicheln, werden genauso verwendet, wie die Blätter und Früchte.
Die zarten Blüten sammelt man in der vollen Blütezeit und trocknet sie sanft, da die Inhaltsstoffe bei Temperaturen über 40 °C vergehen. Die Blätter des Weißdorn ernten man ebenfalls im Frühjahr bis in den frühen Sommer hinein.
Die Beeren können wir im Spätsommer oder Anfang des Herbstes ernten, wenn sie voll ausgereift sind. Dann sind sie satt-rot und leuchten am Strauch.
Das Fruchtfleisch ist recht mehlig und roh verspeist, kein besonderer Genuss.
Blätter und Blüten werden meist in Teemischungen verwendet, die das Herz stärken.
Die Früchte gibt man meist in alkoholische Auszüge. Hier verwendet man Wein oder setzt einen Likör oder eine Tinktur an.
Historisches zum Weißdorn?
Früher wurde Weißdorn, zusammen mit Hagebutten und Schlehen, gerne als Umfriedung der Gehöfte eingesetzt. Diese Hecken dienten dem Schutz vor Eindringlingen. Das eigene Vieh verbiss die Hecke von innen, sodass diese dicht und undurchdringlich wurde.
Man glaubte so, auch „das Böse“ vom Gehöft fern halten zu können.
Obendrein lieferte eine solche Hecke auch Nahrung in Form der Früchte.
Viele Hecken wurden später gerodet, als die Landwirtschaft mit immer mehr Maschinen betrieben wurde.
Ein großer Nachteil für die Landschaft, denn zum einen wurde so vielen Bestäubern und Vögeln der Lebensraum und das Futter entzogen. Zum anderen dienten diese Hecken auch als Windschutz und beugten der Bodenerosion vor.
Heute ist glücklicherweise hier ein Umdenken im Gange und es werden wieder Blühstreifen und Hecken angelegt.
Was ist drin, im Weißdorn?
Die Blätter und Blüten enthalten Gerbstoffe, Flavonoide, Sterole und Polysaccharide.
In den Früchten finden wir viel Vitamin C und einige Flavonoide.
Wie kannst Du nun den Weißdorn in den Wechseljahren nutzen?
Die Hauptanwendung für Weißdorn ist die Herzpflege und Herzstärkung.
Besonders in stressigen Phasen, wenn unser Herz belastet ist, unterstützt uns der Weißdorn.
Und belastende Zeiten gibt es in den Wechseljahren zu genüge.
Da ist der alltägliche Stress, die Arbeit, die Familie, die körperlichen Veränderungen.
Wir sorgen uns um unsere Lieben, haben Angst im Job nicht mehr so richtig zu funktionieren oder müssen mit Trauer umgehen. Geliebte Menschen sterben, werden krank oder verlassen uns. Ich finde, „gebrochene Herzen“ dürfen nicht unterschätzt werden.
Eine veränderte Hormonlage kann auch zu einer verstärkten Infektanfälligkeit führen. Auch das ist ein Fall für den Weißdorn, denn nach überstandenen Infekten hilft er, unser Herz wieder stark zu machen.
Wie kannst Du die Heilkräfte des Weißdorns für Dich nutzbar machen?
Da gibt es unglaublich viele Möglichkeiten.
Nach einem schweren Infekt würde ich auf jeden Fall eine Präparate-Kur machen. Da reicht meiner Meinung nach, ein Tee nicht aus.
Zur Organpflege können wir aber durchaus eine Teekur einlegen. Dazu trinkt man täglich bis zu drei Tassen Tee, den man wie folgt aufbrüht:
1 Teelöffel Weißdorn (Blätter und Blüten) mit einer Tasse kochendem Wasser überbrühen und 10-15 Minuten abgedeckt ziehen lassen. Abseihen und genießen. Je nach Geschmack, kann etwas Honig zugegeben werden.
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Wie kann den Weißdorn noch gesundheitlich unterstützen?
Eine Tinktur aus Weißdorn (Blüten und Blättern) kann vorbeugend, kurmäßig Kur eingesetzt werden.
Dazu brauchst Du ein kleines, sauberes Schraubglas. Dieses füllst Du mit Blättern und Blüten des Weißdorns. Verwendest Du getrocknete Ware, immer nur die Hälfte an Pflanzenmaterial einsetzen.
Nun füllst Du das Glas bis oben hin mit 40 % Korn auf, verschließen und zirka 3 Wochen ziehen lassen. Dabei immer wieder mal schütteln, damit alle Pflanzenteile mit dem Alkohol bedeckt bleiben und nicht schimmeln kann.
Nach der Ziehzeit wird die Tinktur durch einen Kaffeefilter oder ein sehr feines Sieb abgefiltert und in einer dunklen Tropfenflasche aufbewahrt.
Beschriften nicht vergessen!
Von dieser Tinktur nimmst Du kurzmäßig 20 Tropfen bis zu dreimal täglich ein
Die wunderbare Franziska Polsterer hat in Ihrem Blog und auf Ihrer Webseite weitere Infos zum Weißdorn zusammengestellt. Mehr könnte auch ich nicht dazu sagen!
Weißdorn in der Küche
Die Früchte des Weißdorns sind für sich alleine genommen keine besondere kulinarische Offenbarung.
Doch zusammen mit Äpfeln zu einem Mus gekocht und dann durch ein Sieb passiert, durch aus eine besondere Speise, die es sich lohnt auszuprobieren.
Selber sammeln oder kaufen.
Selber sammeln ist immer schön, wenn Du die Zeit dazu hast und Dich gut auskennst.
Beim Weißdorn kommt noch die Herausforderung des richtigen Zeitpunktes für die Ernte der Blüten und deren Trocknung hinzu. Ich selber mag den Geruch der Blüten gar nicht und kaufe lieber die getrocknete Ware in Apotheken oder im guten Kräuterhandel.
Wann solltest Du Weißdorn nicht anwenden.
Beim Weißdorn sind keine Gegenanzeigen bekannt.
Allerdings solltest Du beachten, dass der Weißdorn ein Kraut zur Herzpflege ist.
In akuten Fällen ist er nicht das Mittel der Wahl.
Alle Herzproblematiken, Schmerzen, Unwohlsein, sollte unbedingt ärztlich abgeklärt sein.
Besonders bei Verdacht auf Herzinfarkt oder einem Angina Pectoris Anfall, ist schnelle ärztliche Hilfe überlebenswichtig.
Bitte achte auch darauf, dass es unterschiedliche Symptome bei Frauen oder Männern in Bezug auf Herzinfarkte gibt.
Bei Frauen äußert sich ein Infarkt zum Beispiel durch Kurzatmigkeit, Atemnot, Schweißausbrüche, Rückenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen im Oberbauch, Ziehen in den Armen, aber auch durch eine unerklärliche Müdigkeit oder Symptomen, die mit einer Depression verwechselt werden können.
Infos dazu findest Du auch auf der Seite der Deutschen Herzstiftung.