Hopfen – Mehr als Bier und Bitterdroge

Hopfen – Mehr als Bier und Bitterdroge

Wenn wir über Hopfen sprechen, denken die meisten Menschen zuallererst an Bier.

Dabei ist der Hopfen (Humulus lupulus) eine unglaublich spannende Pflanze.

Vielen Gärtnern verhasst, weil sie täglich bis zu 30 Zentimeter wachsen kann. Die Ranken klammern sich gerne überall fest. Und versucht man die Pflanze aus dem Garten zu entfernen oder sie einzudämmen, wehrt sie sich und macht auch schon mal ordentliche Striemen auf der nackten Haut. Katzenmenschen oder Rosengärtner sehen oft ähnlich aus.

Die Ranken verfügen über kleine Widerhaken, die sogenannten Klimmhaken. Diese finden sich auf den Ranken, die sich rechtsdrehend in die Höhe schrauben.

Das Hopfen zur Pflanzenfamilie der Hanfgewächse (Canabinaceae) gehört erkennt man an den drei- bis siebenfach gelappten, rauen Blättern, sodass die Ähnlichkeit zum Cannabis nicht ganz verleugnet werden kann.

Der Hopfen ist, ähnlich wie die Brennnessel, zweihäusig. Das heißt, es gibt männliche und weibliche Pflanzen. Für den Braukessel und die Naturheilkunde benötigen wir die weiblichen Pflanzen, bessergesagt die Hopfenzapfen, die im Spätsommer reifen.

Den richtigen Erntezeitpunkt für Hopfenzapfen erkennt man, indem man dem Hopfen „unter den Rock schaut“. Wenn unter den „Ziegeln“ des Zapfens das goldig schimmernde Hopfenharz zu finden ist, ist der beste Erntezeitpunkt.

Hopfengold
Hopfen mit Hopfengold, den wertvollen Inhaltsstoffen zur besten Erntezeit

Was ist drin, im Hopfen?

In den reifen Hopfenzapfen finden wir die meisten Bitterstoffe, denn diese sind in dem goldgelben Harz enthalten.

Im Hopfen sind zudem noch Gerbstoffe, Bitterstoffe, Lignane und östrogenartige Flavonoide enthalten.

Wie unterstützt Dich der Hopfen in den Wechseljahren und wie kannst Du Dir die Heilkräfte nutzbar machen?

Für uns Frauen in den Wechseljahren sind zudem die enthaltenen östrogenartig wirkenden Flavonoide interessant. Es sind keine Östrogene, beeinflussen aber die entsprechenden Rezeptoren. Dabei erhöhen sie jedoch nicht einfach den Östrogenspiegel, sondern wirken ausgleichend. Besonders in Zeiten der Östrogendominanz, wenn ohnehin schon viel oder gar zu viel Östrogen im Körper unterwegs ist, ist diese Eigenschaft besonders wichtig.

Die einfachste Methode ist trinken. Entweder in Form von Tee oder auch alkoholfreie Biere sind dazu durchaus geeignet, um uns die beruhigende und schlaffördernde Wirkung des Hopfens zu Nutze zu machen.

Aber Hopfen ist auch ein toller Teamplayer und verstärkt seine Wirkung in Kombination mit anderen Pflanzen.

Ich trinke abends gerne eine Tasse der folgenden Teemischung.

 Ich mische zu gleichen Teilen Hopfen, Melisse, Lavendel und Baldrianwurzel.

Dazu überbrühe ich 1 Teelöffel der Mischung in einer großen Tasse und lasse den Tee abgedeckt 7 Minuten ziehen.

Wie kann der Hopfen noch gesundheitlich unterstützen?

Seine beruhigende Wirkung überträgt der Hopfen auch auf gereizte Harnwege. Hier besonders gut als Teamplayer in Kombination mit Kürbiskernextrakten. Dazu gibt es im Handel gute Fertigpräparate.

Hopfen in der Küche

Die feinen Spitzen der Hopfentriebe schmecken ganz fein und ein bisschen nach Spargel.

Die Spitzen sammelst Du am besten, solange sie noch zart und weich sind.

Ich finde das sehr lecker zu Pasta.

Dazu nimmst Du ein Bündel Hopfenspitzen, welches Du kurz blanchierst.

Nun Zwiebeln und Knoblauch in einer Pfanne mit etwas Olivenöl andünsten.

In der Zwischenzeit die Pasta, ich nehme hier gerne Spaghetti, bissfest kochen.

Kurz bevor die Pasta gar ist, die Hopfenspitzen zum Knoblauch und Zwiebeln in die Pfanne dazu geben, kurz mit dünsten und gut würzen.

Mit etwas Nudelkochwasser ablöschen und die Spaghetti aus dem Topf gleich in die Pfanne schöpfen.

Schön anrichten und eventuell mit Parmesan verfeinern.

Selber sammeln oder kaufen.

Wenn Du eine geeignete Stelle und den richtigen Zeitpunkt für die Ernte der Hopfenzapfen erwischst, kannst Du natürlich selber ernten.

Immer vorausgesetzt, Du kannst die Pflanze sicher bestimmen, Du gefährdest nicht den Bestand und sammelst nicht in Naturschutzgebieten oder an ungeeigneten Stellen.

Auch bei den Hopfenspitzen bitte die Triebe nicht mit der Zaunrübe oder anderen Kletterpflanzen verwechseln.

Wann solltest Du Hopfen nicht anwenden.

In der Schwangerschaft und Stillzeit. Bei Kleinkindern sollte er auch nicht angewendet werden. Ebenso können Wechselwirkungen mit Antidepressiva auftreten. Hier bitte unbedingt mit dem medizinischen Fachpersonal besprechen.  

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