Johanniskraut – gespeichertes Sonnenlicht für Haut und Seele

Johanniskraut – gespeichertes Sonnenlicht für Haut und Seele

Das Johanniskraut (Hypericum perforatum) ist eines der leuchtend-gelben Sommerkräuter.

Die Blütezeit liegt in mitten des Hochsommers und fällt somit auch meist in die Zeit der Sommersonnenwende.

Damit das Johanniskraut möglichst viel Sonnenlicht einfangen kann, ist es meist auf Brachen und Freiflächen zu finden. Sonnigere Standorte gibt es kaum.

Ich finde, alleine schon der Anblick des leuchtend gelben Krautes ist eine Freude für die Seele.

Um zu erkennen, ob auch das Echte Johanniskraut vor einem steht, gibt es einige Merkmale zu beachten. Denn nur das Echte Johanniskraut hat auch die gewünschten Wirkungen.

Eines der untrüglichsten Zeichen ist es, wenn Blüte oder Knospen zwischen den Fingern zerrieben werden und sich alles in Sekunden dunkelrot färbt. Keine Sorge, die Farbe geht auch wieder von den Fingern ab.

Ein weiteres Merkmal ist es, dass das Johanniskraut einen zweikantigen Stängel hat. Die meisten Pflanzen haben nämlich runde oder vierkantige Stängel. Die Zweikantigkeit des Johanniskrautes lässt sich gut erspüren, wenn man den Stängel zwischen den Fingern dreht. Bemerkenswert ist auch, dass sich die Position der Zweikantigkeit bei jedem Blattknoten verändert.

Die Blätter stehen sich am Stängel gegenüber, was gegenständig genannt wird.

Hält man nun so ein Blättchen gegen das Licht, so sind die winzigen Öldrüsen gut zu sehen.

Wann und wie wird Johanniskraut geerntet?

Meist blüht Johanniskraut Ende Juni. Passend zur Sommersonnenwende, um den 21. Juni.

Nach christlichem Glauben wird der Johannistag, also der 24. Juni als markantes Datum genannt.

So oder so, zu diesem Zeitpunkt hat die Sonne ihren Höchststand und das Johanniskraut kann richtig viel Sonne tanken.

Dabei ist es egal, ob wir für Tee oder für einen Rotölansatz sammeln. Für beides ernten wir zur vollen Blütezeit, wenn auch schon ein paar Blüten abgeblüht sind, die oberen zirka 10 Zentimeter der Pflanze. Bestenfalls schneiden wir die Pflanzenteile ab, denn zum Pflücken sind die Stängel meist zu fest und wir würden beim Pflücken mehr Schaden anrichten, als wir wollen.

Was ist drin, im Johanniskraut?

Als Inhaltsstoffe finden wir im Echten Johanniskraut, stark entzündungshemmende Xanthone, die zum Beispiel für die Wundheilung oder die Behandlung von Sonnenbrand hilfreich sind. Weitere Inhaltsstoffe unter anderem Gerbstoffe und Flavonoide.

Wozu wird Johanniskraut verwendet?

Johanniskraut wird vor allem gegen depressive Verstimmungen als Tee oder Tinktur eingesetzt.

In einem guten Öl angesetzt, entsteht das wertvolle Rotöl, dass für eine gute Wundheilung sorgen kann und auch gegen leichten Sonnenbrand eingesetzt wird.

Wie setzt man jetzt ein Rotöl an?

Dazu nimmt man ein sauberes Schraubglas, ein bis zwei Handvoll Johanniskraut Blüten und Knospen. Einfach die obersten 10 cm der Pflanze ernten.

Jetzt die Pflanzenteile etwas kleinschneiden und in das Schraubglas füllen und etwas quetschen, damit die Zellen schon aufgebrochen werden und der rote Farbstoff schnell heraus kommen kann.

Nun mit einem guten Öl übergießen. Meist nehme ich Olivenöl. Sonnenblumenöl oder Mandelöl geht natürlich auch. Jojobaöl ist richtig toll, aber auch entsprechend teuer.

Da wir mit frischen Pflanzenteilen arbeiten, die auch immer noch etwas Wasser enthalten, verschließe ich das Glas in den ersten Tagen nur mit einem Küchenpapier oder einem Stofftüchlein. So kann das Wasser noch verdunsten.

Das Öl jetzt einige Tage mindestens einmal am Tag umrühren, damit kein Johanniskraut aus dem Öl herausgucken und schimmeln kann.

Nach ca. einer Woche kann dann der Schraubdeckel aufgesetzt werden.

Das Öl bleibt vier bis 6 Wochen an einem hellen und warmen Ort stehen.

Ich selber stelle es nicht direkt in die Sonne, weil mir dabei das Öl auch schon mal verdorben ist.

Nach der Ziehzeit wird das Öl abgeseiht und in einer braunen Flasche aufbewahrt.

Haltbar ist das Öl ungefähr ein Jahr. Also immer nur so viel ansetzen, wie auch in einem Jahr verwendet wird. Wieviel das ist, findet man relativ schnell heraus. Ich weiß, dass man gerade am Anfang immer zu viel ansetzt.

Was ist bei der Einnahme oder Verwendung von Johanniskraut zu beachten?

Auch wenn Johanniskraut als Rotöl der sonnengeplagten Haut zur Hilfe kommt, so ist zu beachten, dass Johanniskraut in hoher Dosierung eingenommen, zu einer Lichtempfindlichkeit der Haut führen kann.

Eine Teekur kann uns über einen kleinen „Blues“ hinweghelfen, den es schon mal gibt. Gerade in den Wechseljahren sind Stimmungsschwankungen und depressive Verstimmungen nicht selten.

Ganz wichtig ist mir aber, dass eine echte Depression UNBEDINGT in die Hände von professionellen Behandler*innen gehört!

Da „spielt“ bitte niemand mit herum, denn eine Depression ist eine wirklich ernstzunehmende Erkrankung!

Bitte die Einnahme von Johanniskraut-Präparaten immer mit dem Arzt oder Ärztin kommunizieren!

Hoch dosiertes Johanniskraut kann die Wirkung von Antidepressiva oder von Sedativa verstärken.

Dahingegen kann die Wirkung von Herzmitteln, Immunsuppressiva oder Kontrazeptiva verringert werden.

Schreibe einen Kommentar

Ringelblume

Kräuterpost

DatenschutzerklärungIch habe die Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen und möchte mich gerne in den Newsletter eintragen.