Löwenzahn

Löwenzahn

Das Löwenzahn (Taraxacum sect. Ruderalia; früher Taraxacum officinale L) wirklich ÜBERALL wächst, ist den meisten von uns durchaus bewusst. Wenn ich bei Führungen frage, wer diese tolle Pflanze kennt, sagen die Meisten natürlich auch, dass das ein bekanntes „Unkraut“ ist. Die schönen Blüten, die schon von Weitem leuchten und später die lustigen Schirmchen der „Pusteblume“. Kennt man doch!

Löwenzahn richtig erkennen!

Was viele nicht wissen, es gibt noch andere gelbe Blumen und auch Pusteblumen die ihre Samen ähnlich wie der Löwenzahn verbreiten.

Eines der Wichtigsten Dinge, die in der Kräuterkunde zu beachten sind ist, nur wirklich die Kräuter zu verwenden wir wir GANZ GENAU kennen und bestimmen können.

Willst Du Dir also die die guten Eigenschaften des Löwenzahn zu Nutze machen, dann ist es wichtig, sicher zu sein, dass es sich wirklich um die gewünschte Pflanze handelt.

Der Löwenzahn hat immer eine grundständige Rosette, also alle Blätter wachsen aus der Mitte heraus. Löwenzahn wurzelt sehr tief mit seiner Pfahlwurzel, aus der kreisförmig die Blätter entspringen. Löwenzahnblätter sind immer ganz glatt und NIE behaart sind. So erkennt man nämlich den Löwenzahn auch, wenn er nicht blüht oder noch keine Knospen ausgebildet hat.

Hat die Pflanze, die Du vor Dir hast keine ganz glattes Blatt, manche beschreiben die Textur sogar als „cremig“, dann ist es kein Löwenzahn. Im Zweifel ist es immer eine „schöne Blume“ und sollte da bleiben wo sie ist. In der Natur!

Löwenzahn – ein Superfood!

Weil der Milchsaft des Löwenzahns ziemlich hartnäckige Flecken hinterlässt, wurde früher oft gesagt, die Pflanze wäre giftig. So konnten die Flecken in der Sonntagskleidung der Kinder vermieden werden, denn es war dann ja verboten, aus den leuchtenden Blüten wunderschöne Blütenkränze zu fertigen.

Dass genau das Gegenteil, nämlich ein großer Gesundheitsnutzen vom Löwenzahn zu erwarten ist, das möchte ich Dir aufzeigen.

Der Löwenzahn verfügt nämlich über viele gesunde Inhaltsstoffe, allerdings ist er auch bitter. Das sind wir in unserer modernen Ernährung kaum noch gewöhnt, denn viele Bitterstoffe wurden aus den Pflanzen herausgezüchtet oder werden von den Pflanzen aus Standortgründen (Gewächshaus) gar nicht erst mehr produziert. Daher empfinden wir heute oft bitteres als unangenehm. Dabei sind Bitterstoffe für unsere Verdauung sehr wertvoll. Wenn Du damit anfängst, Wildkräuter in die Nahrung zu integrieren, machst Du Dir am Besten nicht gleich einen Salat rein aus Löwenzahn. Das wäre zu bitter und Du verlierst die Freude daran. Füge eher Deinem Salat, den Du gewöhnlich aus dem Supermarkt kaufst, ein paar Wildkräuter dazu und gewöhne Dich langsam an die intensiven Geschmacksrichtungen und das „Bittere“. Die Geschmackserlebnisse sind einfach unglaublich und Du wirst nach einer Weile feststellen, wie langweilig Salat ohne Wildkräuter schmeckt.

Löwenzahn, aber auch andere Wildkräuter, verfügen über viele Nährstoffe wie Vitamin C, Vitamin K, Folsäure und Kalzium. Auch Kalium und Eisen sind reichlich enthalten. Da diese Stoffe den Pflanzen in der Natur als Schutzstoffe dienen, sind sie in herkömmlichem Salat kaum mehr enthalten. Pflanzen, die in Gewächshäusern gezüchtet werden, sind den Unbillen der Natur nicht ausgesetzt. Da kommen keine Fressfeinde, die Sonneneinstrahlung und Wasserzufuhr wird reguliert. Daher produzieren die Pflanzen nur wenig von den sogenannten sekundären Pflanzenstoffen, die für uns so gesund und wohlschmeckend sind.

Löwenzahn – was kann ich verwenden?

Solange keine geschlossene Schneedecke den Löwenzahn bedeckt, kannst Du ihn auch ernten.

Sobald der Frühling durchs Land streicht und der Löwenzahn frische, feine Blättchen austreibt, können diese auch geerntet werden. Sie sind dann voller Vitamine, ganz zart und damit noch nicht so bitter. Dem Salat zugegeben oder im Smoothie ist er eine echte Wohltat nach dem Winter und der teilweise doch üppigen, schweren und manchmal fettreichen Kost.

Als Nächstes erscheinen die Knospen, die auch geerntet werden können. Als falsche Kapern eingelegt oder gebraten z.B. zu Rührei, als Salatbeigabe oder oder… da darfst Du Deiner Phantasie freien Lauf lassen.

Die Blüten verwende ich als essbare Deko oder bereite ein Sirup oder Gelee daraus. Dieser „Löwenzahn-Honig“ kann eine leckere Alternative für den veganen Frühstückstisch sein.

Im Herbst wenn sich die Pflanze in die Erde zurückgezogen hat und nur noch eine kleine Rosette zu finden ist, kann auch die Wurzel ausgegraben werden.

Für Löwenzahnwurzeln gibt es auch verschiedene Anwendungsmöglichkeiten. Zuerst müssen die Wurzeln allerdings gründlich gewaschen, in kleine Stücke geschnitten und getrocknet werden. Röstet man sie dann in einer trockenen Pfanne vorsichtig an, kann man sie als Kaffeeersatz verwenden.

Löwenzahn im Märchen

Es war einmal ein Löwenzahn… so könnte ein Märchen anfangen.

Ursula Bertsch hat in ihrem Märchenbuch „Wilma Walnuss“  das Märchen „Mutig wie der Löwenzahn“ verfasst. In der Geschichte erzählt Frau Blumenstark dem kränklichen Leon Lilienfeld von den Kräften des Löwenzahn und wie man ihn anwenden kann. Ganz nebenbei wird dabei die ganze Familie Lilienfeld gesund. Neugierig geworden? Dann schau bei Ursula Bertsch vorbei und lass Dich von ihren Kräutergeschichten einfangen.

Ich selber habe in der Holunderelfe 2022 eine kleine Märchenserie veröffentlichen dürfen. Gestartet wurde im Frühjahrsheft 2022 mit der „Kleinen Biene Summserine und dem Löwenzahn“.

Und auch in meinem Kräutermärchen „Magdalia und die Gnome“ gibt es viel Kräuterwissen zu erfahren. Zum Beispiel peppt Magdalia sich unterwegs ihr „Pausenbrot“ mit etwas frischem Löwenzahn auf und zieht damit die Aufmerksamkeit eines Waldbewohners auf sich.

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