Der Rosmarin (Rosmarinus officinalis) ist aus meiner Kräuterküche und Hausapotheke nicht wegzudenken.
In meinem Garten gibt es inzwischen ein stattliches Exemplar von über einem Meter Höhe und einer ebensolchen Breite. Regelmäßig schneide ich ihn im Sommer zurück und nehme den „Rückschnitt“ mit, wenn ich zum Kräutertag ins Hotel Forstmeister nach Schönheide fahre. Ich erinnere mich noch gut daran, als die Chefin dort zum ersten Mal meine Rosmarinzweige sah. „Hast Du davon einen Baum?“, war ihre Frage und das Erstaunen nicht zu übersehen.
Es gibt daher in unserer Küche immer ein selbstgemörsertes Rosmarinsalz. Wie das geht, habe ich ja schon mal in der Kräuterpost erklärt.
Aber natürlich kann der Rosmarin noch viel mehr.
Warum Rosmarin so einzigartig ist.
Durch seine ätherischen Öle, die einen gewissen Anteil an Kampfer aufweisen, wirkt der Rosmarin anregend auf den Kreislauf und die Hirndurchblutung.
Diese Wirkung kommt besonders gut in der Zeit der Wechseljahre. Viele Frauen klagen gerade in dieser Zeit über ein Gefühl von „Watte im Kopf“. Dieser sogenannte Brain Fog ist ganz typisch in dieser Lebensphase. Wir sind dann oft vergesslich und zerstreut. Da kann ein bisschen Rosmarin schon mal für etwas weniger „Nebel im Hirn“ sorgen.
Ich bin selber noch in der Wechselzeit und weil ich im Moment viel arbeite, steht auf meinem Schreibtisch eine Rosmarinpflanze. Wenn mich ein „Mittagstief“ oder eine „Nachmittagsflaute“ ereilt, streichele ich meinen Rosmarin und atme den Duft tief ein. Dann noch kurz ans offene Fenster stellen, tief durchatmen, den Augen einen kleine Bildschirmpause gegönnt und schon kann es wieder mit frischem Kopf weiter gehen.
Wie Rosmarin die Gesundheit in den Wechseljahren verbessern kann.
Die durchblutungsfördernde Wirkung des Rosmarin kann den typischen „Brain Fog“ in den Wechseljahren lindern. Das ätherische Öl, zum Beispiel wenn man wie oben beschrieben, mit den Händen über eine Rosmarinpflanze streicht und den Duft einatmet. Dieser Geruch macht sofort wacher im Kopf.
Kopfschmerzen können sich bessern, Schwindelgefühl gelindert werden.
Den gleichen Effekt können wir erreichen, wenn wir ein Rosmarinhydrolat versprühen und diesen Duft einatmen.
Wie man die Heilkräfte von Rosmarin nutzen kann.
Rosmarin kann hilfreich sein, wenn unser Blutdruck zu niedrig ist. Morgens, anstelle von Kaffee, einen Rosmarintee zu trinken, hat daher einige Vorteile.
Der Rosmarin macht wach, ohne die unerwünschte Nebenwirkung des Koffeins. Unsere Nebennieren produzieren in Stressmomenten, Adrenalin. Um das tun zu können, bedienen sie sich eines Stoffes der Pregnenolon genannt wird. Aus dieser Hormonvorstufe baut unser Körper alle anderen Geschlechtshormone. Vorausgesetzt, wir sind nicht im Stress. In dem Fall zweigt unser Körper nämlich das Pregnenolon für die Adrenalinproduktion ab. Adrenalin, unser Flucht- und Kampfhormon, welches immer bevorzugt produziert wird.
Aus evolutionsbiologischer Sicht durchaus sinnvoll. Was nützen uns Sexualhormone, wenn wir uns nicht gegen Feinde wehren oder vor dem Säbelzahntiger fliehen können.
Leider ist unser modernes Leben voller Säbelzahntiger in Form von Arbeit, Familie, Straßenverkehr, Lärm und allem, was uns sonst noch Stress verursacht.
Kaffee regt in dem Fall tatsächlich die Nebennieren auch noch an, Adrenalin zu produzieren.
Vielleicht kennst Du das ja, dass Du das Gefühl hast, der Kaffee wirkt gar nicht mehr. Das kann ein Zeichen für zu viele und andauernde Reize an die Nebennieren sein.
Die eine oder andere Tasse Kaffee (bis zum frühen Nachmittag) durch einen Rosmarintee zu ersetzen, kann unserem Körper schon Entlastung bringen.
Und es geht so einfach:
Du nimmst einen Teelöffel getrockneten oder 2 Teelöffel frischen Rosmarin und überbrühst das Kraut mit einer Tasse kochendem Wasser.
Nun den Tee 5-7 Minuten zugedeckt ziehen lassen, abseihen und genießen.
Rosmaringenuss in der Küche
Ich finde es immer so faszinierend, mit frischen Kräutern zu kochen. Wir verwenden zum Beispiel so gut wie ausschließlich Kräutersalz in der Küche.
Die im Rosmarin enthaltenen Bitterstoffe helfen dabei, vielleicht auch schwer verdauliche Speisen besser zu vertragen.
Gerade aus der mediterranen Küche, ist dieses Würzkraut nicht wegzudenken. Eine Tomatensoße ohne Rosmarin ist für mich kaum vorstellbar. Und das Beste daran ist, dass gerade die mediterrane Küche besonders gut für eine hirngesunde Ernährung geeignet ist.
Viel Obst, frisches Gemüse, gute Öle, frische Kräuter. Alles Zutaten, die unserem Körper gut tun und unserem Gehirn helfen, gesund zu bleiben.
Rosmarin für die Schönheit
,Seit Jahren mache ich mein festes Shampoo selber. Die Anleitung von smarticular verlinke ich Dir hier.
Da Rosmarin auch für die Haarfollikel anregend wirkt, kommen in meine Shampoobars immer einige wenige Tropfen ätherischen Rosmarinöls hinein.
Ich mag den Duft und meinen Haaren bekommt es offenbar ausgezeichnet.
In den Wechseljahren kann es auch zu Haarausfall kommen. Da ist ätherisches Rosmarinöl auf jeden Fall einen Versuch wert. Von Frisörinnen wurde mir berichtet, das sie ihren Kundinnen das ebenfalls empfehlen.
Wo kann man Rosmarin kaufen und was sollte man dabei beachten?
Super ist es natürlich, wenn Du Rosmarin im eigenen Garten oder auf dem Balkon anbauen kannst.
Frischen Rosmarin bekommt man aber auch in jedem Supermarkt oder Bioladen.
Beim Einkauf immer auf gute Qualität, bestenfalls Bio achten. Die „Nadeln“ sollten frisch und dunkelgrün aussehen. Rosmarin, der schwarze Nadeln hat oder matschig aussieht, bitte im Laden lassen.
Weitere nützliche Tipps und Tricks
Da wir im Garten einen Rosmarin mit einigermaßen festen Zweigen haben, verwenden wir diese Stiele manchmal als Grill-Spieße. Das gibt dem Grillgut gleich nochmal eine besondere Würze.
Wann solltest Du Rosmarin nicht anwenden!
Schwangere und Stillende sollten Rosmarin nur ganz dezent anwenden.