Wie bin ich auf die Zistrose (Cistus incanus) gekommen?
In stressigen Zeiten oder nach einem Infekt, bin ich schnell mal von einem fiesen Lippenherpes geplagt. Dieser Virus begleitet mich schon fast mein ganzes Leben lang.
Extrem wurde es, als 2009 meine Mutter starb. Offenbar war das so ein einschneidendes Erlebnis, dass mein Körper so derart heftig reagierte und meine Lippen überhaupt nicht mehr heilen wollten. War an einer Stelle der Herpes dabei abzuklingen, ging es „daneben“ weiter und immer im Kreis. Wenn Du auch von Herpes geplagt bist, kannst Du Dir die Schmerzen und die nervliche Belastung ungefähr vorstellen. Herpes sieht nicht nur furchtbar aus, sondern die Nervenschmerzen können unglaublich anstrengend und belastend sein.
Jegliche gängige Mittel versagten den Dienst und selbst Virenhemmer, die mir verschrieben wurden, halfen nur vorübergehend. In einer nächtlichen, verzweifelten Internetrecherche bin ich dann auf die Zistrose gestoßen.
Was für ein wirkmächtiges Kraut!
Ich habe mir den Tee besorgt und getrunken. Der Herpes (Herpes labialis) ging zurück und heilte endlich ab.
Ich bleibe auch heute nicht von Lippenherpes verschont. Allerdings habe ich IMMER Cistustee, unter dem Namen findest Du den Tee auch im Handel, im Haus. Sobald ich merke, dass ein Herpes im „Anflug“ ist, beginne ich mit einer Teekur. Das verhindert den Ausbruch, je nachdem, wie schnell ich reagieren kann, nicht gänzlich. Aber die Dauer des Ausbruchs wird sehr verkürzt, die Bläschen meist gar nicht erst gefüllt, sondern die Schwellung geht schon vorher zurück.
Warum ich die Zistrose so liebe?
Ich mag diese zarten Blüten, die immer ein bisschen aussehen, als wären sie noch nicht richtig entfaltet, ein bisschen zerknittert, hauchzart und verletzlich. Die Blüten leben auch nur wenige Stunden, manchmal einen Tag lang. Dann überkommt mich fast ein bisschen Wehmut, denn es fühlt sich nach „kaum aufgewacht, schon vergangen“ an.
Und auf der anderen Seite weiß ich halt um die Wirkkraft der Pflanze. Ich liebe den harzigen Geruch und die derbe Struktur des Strauches, der im totalen Kontrast zu den zarten Blüten steht.
Das ist es wohl, was mich so fasziniert. Verletzlichkeit und unglaubliche Stärke, vereint in einer so wundervollen Pflanze.
Leider ist die Zistrose in unseren Breiten nicht winterhart, sodass mir im letzten Winter, als ich nicht rechtzeitig für einen Frostschutz gesorgt habe, meine Pflanze erfroren ist. Ich werde im Frühling für Ersatz sorgen und bin sicher, dass ich diesmal besser auf sie aufpassen werde.
Zistrosetee in den Wechseljahren?
Das kann ich nur mit einem klaren JA beantworten.
Gerade in den Wechseljahren ist auch unser Immunsystem auf eine harte Probe gestellt und viele Frauen merken, dass sie anfälliger für Infekte sind.
Da ist zwar vor allem an eine gesunde, ausgewogene und darmgesunde Ernährung zu denken, aber Du kannst Dein Immunsystem auch mit der Zistrose unterstützen.
Denn sie wirkt:
- keimwidrig
- entzündungshemmend
- antioxidativ
- emmt Viren, Pilze und Bakterien
Wo kann man Zistrosetee kaufen und was sollte man dabei beachten?
In guten Teeläden, im Biomarkt oder gut sortierten Apotheken findest Du guten Zistrosetee.
Ich achte darauf möglichst Bioqualität zu kaufen. Lose Blattware ziehe ich Teebeuteln immer vor.
Einer meiner Lieblingskräuterläden im Internet ist das Kräuterparadies Lindig in München. Der Laden ist unglaublich schön und ich würde am liebsten dort einziehen, würde ich in München leben. Aber sie versenden auch schnell, zuverlässig und in einer super Qualität, wie ich finde. (Unbezahlte Werbung! Ich kaufe und bezahle dort alles selbst!)
.
Wann solltest Du mit der Zistrose vorsichtig sein oder sie lieber gar nicht anwenden?
Die Studienlage ist leider sehr dünn. Es gibt keine Hinweise auf Risiken oder Nebenwirkungen. Dennoch wird für Kinder unter 6 Jahren oder für Schwangere und Stillende, von der Anwendung abgeraten.
Aus eigenem Erleben und aus Berichten aus dem nahen Umfeld kann ich für die Zistrose den Spruch „Die Dosis macht das Gift“ vollkommen unterschreiben.
Ich selbst trinke den Tee wirklich nur, wenn ich einen Infekt habe oder der Herpes zuschlägt. Der Körper gewöhnt sich an den Reiz und so hatte ich mir das „scharfe Schwert gegen Herpes“ schon einmal verschlissen, weil ich den Tee zu lange (mehr als 4 Wochen) getrunken habe. Die Wirkung gegen Herpes war damit für eine Zeit nicht mehr gegeben. Glücklicherweise ist das aber wieder zurückgekehrt, nachdem ich einige Monate pausiert habe.
Auch wurde mir berichtet, dass der Tee sehr anregend wirken kann und daher nicht mehr zu spät am Abend getrunken werden sollte.
Einige Quellen berichten von Magenbeschwerden oder allergischen Reaktionen.
Wie immer gilt auch für dieses Kraut, dass ich nur aus meinem eigenen Erleben und meiner Erfahrung als Kräuterfrau berichte und Dir mein Wissen über die jeweiligen Kräuter weitergebe. Achte bitte selber gut auf Dich und wisse um Deine Allergien oder Unverträglichkeiten.